Czernowitz - Reiseführer: Sehenswürdigkeiten, Stadtführungen durch Czernowitz, Reisen in der Bukowina

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Über die Stadt

Im ukrainischen Karpatenvorland liegt die Gebietsstadt (das Gebiet ist eine administrative Einheit in der Ukraine) Czernowitz (Tscherniwzi) mit einer Einwohnerzahl von rund 250 000. Diese Stadt zu besuchen lohnt es sich aus vielen Gründen. Auf den Hügeln eines malerischen Tals des Flusses Prut gegründet, verlockt sie mit einer herrlichen Landschaft, mit Denkmälern ihrer tausendjährigen multinationalen Kultur und einer zauberhaften Atmosphäre ihrer altertümlichen Straßen und Plätze. Der berühmte deutsche Publizist Georg Heinzen schrieb, Czernowitz sei eine Stadt, wo sich die Fiakerkutscher über Karl Krauss stritten, wo die Bürgersteige mit Rosensträuchern gefegt wurden und wo es mehr Buchhandlungen als Bäckereien gab. Das war eine einzigartige Stadt, wo sich Ukrainer, Deutsche und Juden in jeder Gesellschaft wohl fühlten, wo Ukrainisch, Rumänisch, Deutsch, Polnisch, Jiddisch gesprochen und verstanden wurde.

Es lohnt sich also sehr, einmal hierher zu kommen! Hochqualifizierte Reiseführer verhelfen Ihnen, sich ins spezifische Stadtklima der einmal am weitesten liegenden Grenzstadt der Habsburger Monarchie einzutauchen, der Stadt, die in Verknüpfung verschiedener konfessioneller und kultureller Traditionen geschaffen und von berühmten Dichtern und Malern besungen ist.PDF Buch


Geschichte

Czernowitz entstand vor 1408. In diesem Jahr wurde die Stadt zum ersten Mal in einer Urkunde des moldauischen Fürsten Alexander des Guten erwähnt. Noch früher existierte eine kleine Siedlung am Ufer des Prut, die unter dem Schutz der Festung Tschern stand. Es war ein militärischer Stützpunkt des galizisch-wolhynischen Fürsten. Offensichtlich stammt der Name der Stadt Tscherniwzi aus dem Wort "Tschern".

Mitte des 14. Jahrhunderts fiel die gesamte Bukowina mit Czernowitz an Ungarn und danach an das moldauische Fürstentum. Ab 1457, nach einer administrativen Reform, wurde die Stadt zum Gebietszentrum und wuchs seitdem beständig trotz langer Perioden des Verfalls und ausländischer Herrschaft.

Seit 1514 war Czernowitz wie auch die ganze Moldau unter dem Protektorat und später völlig unter der Macht der Türkei. Die Stadt wurde vorwiegend mit Holzhäusern bebaut, darunter waren auch von den moldauischen Fürsten errichtete orthodoxe Kirchen. In den Jahren des Befreiungskrieges des ukrainischen Volkes hielten sich in Czernowitz die Truppen von Bohdan Chmelnizki zweimal 1650 und 1653 auf.

Seit 1774 gehörte Czernowitz zur Österreichischen Monarchie. Es begann eine intensive Bebauung der Stadt mit Steinhäusern, insbesondere im südlichen Teil. Gerade in der Habsburger Periode seiner Geschichte (bis November 1918) erhielt Czernowitz das Gepräge einer mitteleuropäischen Stadt mit der für alle Städte Österreich-Ungarns typischen Architektur und städtischen Infrastruktur. In dieser weit nach Osten liegenden Stadt bildete sich die kosmopolitische multiethnische Bevölkerung heraus. Zum Klima des Habsburger Czernowitz trugen vielfältige konfessionelle und kulturelle Traditionen der Ukrainer, Rumänen, Polen, Juden, Deutschen bei (der deutsche Einfluss war besonders groß).

Bis zum Jahre 1849 gehörte Czernowitz zu Galizien und danach wurde es zur Hauptstadt der Autonomie. 1866 wurde die Stadt mit der Eisenbahn mit Europa (über Lemberg) verbunden, 1874 wurde hier eine Universität gegründet. Einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Czernowitzer Kultur leisteten Wissenschaftler, Schriftsteller, Maler verschiedener Nationen: Ju.Fedkowytsch, O.Kobyljanska, M.Iwasjuk, Ju.Pihuljak, M.Eminescu, V.Alexandri, R.F.Keindl, P.Celan, A.Kochanowska, R.Ausländer und andere.

Vom November 1918 bis Juni 1940 gehörte Czernowitz zu Rumänien und nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 wurde es zu einem Gebietszentrum der UdSSR. Nachdem die Ukraine unabhängig geworden ist (August 1991), gewinnt die Stadt allmählich ihr altes urbanistisches Kolorit und kehrt wieder an ihre historischen Wurzeln zurück.


Bewertungen

Antonina,  16.04.2017
Es ist schon etwas Besonderes einmal die "Czernowitzer Luft" zu schnuppern, denn es heißt nicht umsonst die schöne Altstadt sei eine Reise wert.

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